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Frühaufsteher gegen Langschläfer

Wo früher die simple Ansage 8h bis 16.30h galt, ist es heute in vielen Betrieben gang und gäbe, völlig auf Regelungen zur Anwesenheit zu verzichten, Stichwort Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit. Dass kann dann dazu führen, dass man um 10h morgens versucht, jemanden zu erreichen, und diese Person eben noch nicht da ist.

Es mag Jobs geben, wo das kein Problem darstellt. Jobs, wo man wenig miteinandern kommuniziert und sehr autonom arbeiten kann. Die meisten Bürojobs sind nicht so. Wer das Ziel verfolgt, möglichst ineffizient zu arbeiten, dem bietet sich hier eine gute Möglichkeit: Früh kommen und dann auf die Kollegen bei einer gepflegten Runde Solitär, Bejeweled oder Fußballmanager warten.

Ein Konflikt, der durch diese flexiblen Arbeitszeiten befeuert wird, ist der zwischen Frühaufsteher und Langschläfer. Es soll Kollegen geben, die um 7h anfangen, eine halbe Stunde Mittagspause machen, dann bis 16h arbeiten und nach Hause gehen. Dafür werden sie von ebenden Kollegen schief angeguckt, die um 9.30h kommen, gut und gerne 1h Mittagspause machen und deswegen 3h länger arbeiten muss: Was, du willst jetzt schon gehen?

Wir unterstellen, dass jemand der bis spät da ist, auch lange gearbeitet hat. Und jemand der früh geht, eben nicht. Eine Korrelation zwischen Arbeitsdauer und Arbeitsende besteht sicherlich, aber eben keine Kausalität.

Schlimm wird es, wenn der eigene Chef, Projektleiter oder Kunde alternative Arbeitszeiten bevorzugt. Sie sagen dann immer, es wäre okay, zu gehen, weil sie selbst auch viel später gekommen sind. Meinen tun sie das aber nicht. Respekt verschafft man sich bei diesem Typus, wenn man abends noch da ist.

Gerade vom Berater wird erwartet, dass die 18h die untere Grenze ist und man ihn noch abends im Büro antrifft. Kunden schätzen es, wenn sie das Büro verlassen und der Berater noch fleißig am Platz sitzt. Am besten der Berater war morgens schon als erster da.

Bei diesen Modellen lernt man, sich morgens und mittags Zeit zu lassen. Man hat nichts davon zu gewinnen, früh auf der Arbeit zu sein. Und man hat auch keine Gewinn davon, kurz Mittagspause zu machen. Am Ende muss man doch bis 7h bleiben. Unterwegs habe ich es mir deshalb angewöhnt, auf den Wecker morgens zu verzichten. ;)

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