Christian Wulff steht dieser Tag unter Druck. Es geht um die Finanzierung seines Eigenheims durch die Geerkens, enge Freunde der Familie Wulff. Berlin und Hannover verschreiben sich momentan der Frage, ob Wulff vor dem niedersäsischen Parlament gelogen hat, als er Geschäftsbeziehungen zu Herrn Geerkens bestritt, obschon ein Kreditvertrag mit Frau Geerkens bestand, an dessen Ausgestaltung Herr Geerkens maßgeblich beteiligt war...
In diesem Fall tut es gut, sich einmal dem grundsätzlichen Rechtsgeschäft zuzuwenden, statt sich auf die Details zu stürzen. Kurz zusammengefasst:
Noch einmal im Schnelldurchgang:
Fangen wir mal mit den Geerkens an. Herr Geerkens meint, dass eine 4% Finanzierung "saubere Konditionen" sind. Das mag für eine besicherte Ersthypothek gelten (mit Grundbucheintrag, Beleihungswert < 60%), für ein ungesichertes Privatdarlehen gilt es sicher nicht. Selbst wenn man Wulff in soweit entgegen kommt, den Kredit als Hypothek zu betrachten, ist eine 120% zu 4% Zinsen kein Normalfall, jedenfalls nicht 2008. Für mich überraschend, bieten einige Vergleichsportale aktuell 100% Finanzierung zu < 4% Zinsen an.
Die Ablösung der Kredits bei der BW Bank ist ebenfalls fischig. Wie der Spiegel schreibt, war auch dieser Kredit keine Hypothek, sondern ein "komplexes Finanzkonstrukt". Dabei wurde der Kreditrahmen sogar noch raufgesetzt. Statt der 500.000€, die sich die Wulffs bei den Geerkens geliehen haben, gewährte die BW Bank einen Kredit über 520.000€. Die Konditionen waren dabei sogar besser, da Wulff statt eines fixen Zinssatzes einen variablen Zinssatz wählte, der sich am Geldmarktzinssatz (Euribor, Libor?) orientierte. Anderereseits sind variable Zinsen auch mit höherem Risiko verbunden.
In Summe bleibt bei mir der Eindruck, dass die Wulffs mit Ein- und Ausgaben nicht hinkommen und über ihre Verhältnisse leben. Eventuell kann ja Peter Zwegat mal im Schloss Bellevue reinschauen.
In diesem Fall tut es gut, sich einmal dem grundsätzlichen Rechtsgeschäft zuzuwenden, statt sich auf die Details zu stürzen. Kurz zusammengefasst:
- Die (neue) Familie Wulff hat sich in Großburgwedel ein Einfamilienhaus für 415.000€ gekauft.
- Ursprünglich finanziert wurde dieses Geschäft durch einen Privatkredit über 500.000€ von Frau Geerkens an die Wulffs.
- Der Privatkredit war unbesichert. Es wurde keine Grundschuld für das Haus eingetragen.
- Der Zinssatz betrug 4%.
- Monatlich überwiesen die Wulffs 1666,66 €. Das entspricht nur den Zinsen. Eine Tilgung ist nicht dokumentiert.
- Der Kredit wurde dann später bei der BW Bank (Tochter der LBBW) vollständig abgelöst, mit nochmals niedrigeren Zinsen, dafür aber wohl mit Grundschuld. Der Kreditrahmen bei der BW Bank beträgt jetzt 520.000€.
- Der Zinssatz ist variabel und richtet sich nach den Geldmarktzinsen.
Noch einmal im Schnelldurchgang:
- 120% Prozentfinanzierung ohne Eigenkapital und Sicherheit zu 4% von Frau Geerkens
- 125% Prozentfinanzierung ohne Eigenkapital aber mit Sicherheit zu günstigeren, variablen Geldmarktzinsen (Euribor +x%?) durch die BW Bank.
Fangen wir mal mit den Geerkens an. Herr Geerkens meint, dass eine 4% Finanzierung "saubere Konditionen" sind. Das mag für eine besicherte Ersthypothek gelten (mit Grundbucheintrag, Beleihungswert < 60%), für ein ungesichertes Privatdarlehen gilt es sicher nicht. Selbst wenn man Wulff in soweit entgegen kommt, den Kredit als Hypothek zu betrachten, ist eine 120% zu 4% Zinsen kein Normalfall, jedenfalls nicht 2008. Für mich überraschend, bieten einige Vergleichsportale aktuell 100% Finanzierung zu < 4% Zinsen an.
Die Ablösung der Kredits bei der BW Bank ist ebenfalls fischig. Wie der Spiegel schreibt, war auch dieser Kredit keine Hypothek, sondern ein "komplexes Finanzkonstrukt". Dabei wurde der Kreditrahmen sogar noch raufgesetzt. Statt der 500.000€, die sich die Wulffs bei den Geerkens geliehen haben, gewährte die BW Bank einen Kredit über 520.000€. Die Konditionen waren dabei sogar besser, da Wulff statt eines fixen Zinssatzes einen variablen Zinssatz wählte, der sich am Geldmarktzinssatz (Euribor, Libor?) orientierte. Anderereseits sind variable Zinsen auch mit höherem Risiko verbunden.
In Summe bleibt bei mir der Eindruck, dass die Wulffs mit Ein- und Ausgaben nicht hinkommen und über ihre Verhältnisse leben. Eventuell kann ja Peter Zwegat mal im Schloss Bellevue reinschauen.
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