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Es werden Posts vom Juni, 2009 angezeigt.

Quelle mit Massenkredit

Der Massenkredit an Quelle ist raus. 50 Mio € werden in das Unternehmen Quelle geschossen, damit (wie die Süddeutsche schreibt) der Insolvenzverwalter rausfinden kann, " ob Quelle überhaupt eine Zukunft hat ". Der Primondo Chef sieht es deutlich positiver. " Quelle habe in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung vollzogen weg vom traditionellen Versandhändler hin zum Internet-basierten Homeshopping-Anbieter. " Deswegen hängt auch alles am Katalog. Durch die Kreditgewährung sieht er die Arbeit von Primondo (sprich sich selbst) bestätigt. Schön, wenn der Staat die Selbstfindung von Unternehmen und Unternehmern unterstützt. Mancher Hartz IV Empfänger wäre sicher froh, wenn ihn der Staat ähnlich wohlwollend bei der Selbstfindung unterstützen würde. " Unterdessen gehen die Bestellungen bei Quelle deutlich zurück ."

Handelsbetriebslehre am Beispiel Quelle

Die Bundesregierung scheint meine Meinung zu teilen, dass Quelle nicht zukunftsfähig ist. Das Geschäftsmodell sei überholt , die Zahlen seien schon lange schlecht. Es scheint sich auch in Berlin rumgesprochen zu haben, dass das Internet im Kommen ist. Als ausgebildeter Groß- und Außenhandelskaufmann sehe ich bei Quelle weitere Probleme, die es sehr schwer machen dürften, erfolgreich durch die Insolvenz zu kommen. Dazu muss man verstehen, welche Funktionen ein Händler in der Wirtschaft übernimmt, wenn er Waren ein- und verkauft. Dies lässt sich am einfachsten anhand eines Beispiels illustrieren. Quelle kauft im März 1.000 Streifenpoloshirts bei einem vietnamesischen Lieferanten ein. Die Ware wird FOB Ho Chi Minh City geliefert, so dass Quelle die gesamte Logistikkette ab Schiffsrehling übernimmt. Die Bezahlung der Ware durch Quelle erfolgt per Akkreditiv. Durch das Einreichen der Transportdokumente erhält der vietnamesische Lieferant sein Geld. In Deutschland regelt Quelle

Geschafft, ein Weltkulturerbe weniger!

Gestern wurde Dresden der Weltkulturerbe Status aberkannt. Dieser Schritt wurde durch den Bau der Waldschlößchenbrücke begründet, die die " outstanding universal value " Dresdens zerstört. Psychologisch vorgebildet würde ich bei den Dresdnern Bürgern und der Stadtverwaltung Reaktanzverhalten diagnostizieren. Andere halten es für Ausdruck der besonders schlimmen Autofahrermentalität vor Ort bzw. für " ein Überbleibsel der überkommenen Ideologie einer autogerechten Stadt ". Inwiefern die Baukosten der Brücke niedriger sind als die des Tunnels, kann ich nicht beurteilen. Hingegen kommen mir große Zweifel, ob sich die Brücke langfristig rechnet. Die Bundes-Förderung für das Weltkulturerbe entfällt und negative Effekte für den Tourismus kann man ebenfalls unterstellen. ... Wie auch immer: Ich bin froh, dass es ein Welterbe weniger gibt . Wer sich die Welterbeliste anschaut, findet dort mittlerweile 878 Einträge , allein in Deutschland über 30. Für mich habe ich h

Gutschrift von Quelle

Es wird Euch vielleicht überraschen, aber bis Anfang dieser Woche war mein Haushalt Gläubiger von Arcandor. Wir waren Teil der Speerspitze des neuen, modernen Quelles, sprich " mittendrin - im digitalen Zeitalter ". Im Quelle Webshop hatten wir Anfang des Jahres eine Lampe bestellt. Sie hat uns nicht gefallen und wir haben sie innerhalb von 14 Tagen zurückgeschickt. Statt einer Rücküberweisung des Betrags (knapp 50€) fanden wir einige Zeit später einen Brief mit einem Gutschein über 50€ im Briefkasten. Ich konnte verstehen, dass Quelle es probiert. Sauber fand ich es nicht. Es ging hier ja nicht um Kulanz, sondern um einen Rechtsanspruch , den Quelle auch auf der Homepage dokumentiert . Wir haben den Gutschein bei der Quelle-Hotline reklamiert, wo man uns zugesagte, dass es sich um ein "Versehen" handelt und dass der Betrag umgehend überwiesen würde. Nur: Statt des Betrages wurde uns mit einiger Verzögerung wieder eine Gutschrift zugeschickt. Das Spiel wiederholte

Fröhliches Insolvenzraten

Opel verbrennt täglich 5 Mio € , trotz des neuen Insignia und trotz der Abwrackprämie, die doch die Nachfrage nach Corsas etc. in die Höhe hat schnellen lassen. Die Übernahme durch Magna ist noch nicht abgeschlossen, weil GM eine Rückkaufoption haben möchte. Bei GM haben sie über die Zukunft nachgedacht und festgestellt, dass es schwer ist, Skalenvorteile im Automobilbau zu realisieren, wenn man keine Autos in Europa verkauft... Mal sehen, wie lange die deutsche Staatsknete reicht, bis es zur Marktbereinigung kommt. Bei Quelle geht es auch heute drunter und drüber . Horst Seehofer versucht weiterhin den Versandhandel zu retten; der Massekredit soll es richten. Für jemanden in seiner Lage ist das auch verständlich. Als Politiker hat er ohnehin viel zu tun. Dazu seine familiären Verpflichtungen. Wo soll er die Zeit hernehmen, normal einzukaufen? Mit dem Internet mag er nicht , so dass auf den guten alten Katalog angewiesen ist. Mein Tip: Das ausländische hamburgerische Familienunte

Quelle, Heidelberg Druck und der Wirtschaftsfonds Deutschland

Die Arcandor Tochter Quelle kämpft aktuell damit, die Finanzierung für den Winterkatalog zu stemmen. Ursprünglich wurde eine Bürgschaft beim Staat beantragt, die wegen der hohen Ausfallwahrscheinlichkeit aber nicht gewährt werden soll. Hohe Ausfallwahrscheinlichkeit klingt etwas abstrakt. Praktisch ist es so, dass die Druckerei ihr Geld haben will, bevor sie die Kataloge druckt/ausliefert, Quelle aber kein Geld hat und auch kein Geld von den Banken kriegt. Eine Bürgschaft macht in dieser Situation keinen Sinn, " Quelle braucht einfach Cash ". Jetzt soll es ein Massekredit richten. Hierbei handelt es sich einen Kredit, der bevorzugt aus der Insolvenzmasse bedient wird und dazu dient den Geschäftsbetrieb aufrecht zu halten. In der Theorie ist ein Massekredit ein nützliches Instrument, um eine Sanierung zu ermöglichen und Arbeitsplätze und Betriebsvermögen zu erhalten. In Amerika ist das so genannte Debtor-in-Possession (DIP) Financing wohl etabliert und wirtschaftlich bed

Thomas Middelhoff, Totengräber der Nation

Für meinen Vater sind Manager wie Thomas Middelhoff die Totengräber der Nation . Er tendiert zu einer apokalyptischen Weltsicht und warnt mich auch immer vor dem kommenden dritten Weltkrieg und den harten Zeiten, die meiner Generation ohnehin bevorstehen. ;) Was Thomas Middelhoff angeht, passt der Titel Totengräber gut; er hat schließlich dieser Tage Deutschlands führenden Warenhauskonzern in die Insolvenz geführt. Seit 2004 war er erst als Aufsichtsrat und dann als Vorstandsvorsitzender am Ruder des Konzerns, der erst Karstadt -Quelle hieß, um dann den schönen Kunstnamen Arcandor zu tragen. Anfang des Jahres verließ er den Konzern mit einem für sich " überwiegend positive[m] Fazit ". Einige Monate nach dem Interview hat ihn die Wirklichkeit eingeholt: Arcandor ist insolvent und er selbst hat ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue am Hals. Seine Hauptgönnerin, Madeleine Schickedanz , die er seit Februar weiterhin beraten wollte, steht mit einem wertlosen Aktienpaket

Spanische Vokabeln

Seit gestern bin ich zurück aus dem Urlaub. Dort habe ich zwei spanische Vokabeln gelernt: aquilar (mieten) und vender (verkaufen). Meine Freundin und ich haben teilweise "ich sehe was, was du nicht siehst" mit den Schildern gespielt. Früher waren es wohl genauso viele Schilder, nur hat dann wirklich jemand gekauft. Heute ist das schon sehr viel schwieriger ...

Wer ist die schönste Suchmaschine im Land?

Vor einiger Zeit hatte ich meine Unzufriedenheit mit google zum Ausdruck gebracht. In der Zwischenzeit habe ich yahoo , bing und ask als Default-Suchmaschinen für meinen Browser ausprobiert. Schlussendlich habe ich mich für blind search entschieden ;) Blind Search präsentiert die Suchergebnisse von yahoo, google und bing nebeneinander. Man kann die Ergebnisse vergleichen und für die beste Suchmaschine abstimmen. Danach wird aufgeklärt, welches Ergebnis von welcher Suchmaschine stammt. Zwischenstand bisher: bing liegt vorn. yahoo war nie die beste Suche. Wann immer google besser als bing war, waren es Nuancen. Andererseits war bing teilweise markant besser als google. Mein Gefühl sagt mir, dass Microsoft eine ziemliche gute Suchmaschine gelungen ist. Die Hintergrundbilder sind auch schön.

Einkaufszentren und Karstadt

Gegenwärtig wird in allen Medien der Abgesang auf das Kaufhaus gesungen: " Die Karstadt -Idee hat sich überlebt ." Als Gegenmodell wird gemeinhin das Einkaufszentrum genannt, neudeutsch Mall . Die Verfügbarkeit von Parkplätzen und die gute PKW-Verkehrsanbindung seien klare Vorteile, die das Einkaufszentrum auf der grünen Wiese gegenüber dem Kaufhaus in der Innenstadt habe. Außerdem " macht es den Menschen mehr Spaß von Laden zu Laden als von Stand zu Stand zu gehen " und die Architektur sei aufwendiger. Ich wohne in einer mittelgroßen Stadt, wir haben ein klassisches Kaufhaus und eine belebte Innenstadt . Seit dem letzten Jahr gibt es am Stadtrand auch ein Einkaufszentrum. Das Einkaufszentrum verfügt über ausreichend Parkplätze, liegt verkehrsgünstig an einer Hauptausfallstraße der Stadt und an einem Regionalbahnhof. Direkt vor dem Eingang findet sich zusätzlich eine große Busstation. Die Architektur entspricht dem gängigen Mallentwurf . Es gibt drei offene Eta

Cashflow Steuerung für Berater

Wer aufmerksam die delicious Links verfolgt, sieht, dass ich angefangen habe, meine Ausgaben online zu verwalten. Auslöser hierfür war, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben im Soll auf meinem Girokonto war. Was war passiert? Als reisender Berater hat man viele Ausgaben. Hotel, Taxi, Essen, Bahn oder Flugzeug. Das sind schnell 500€ pro Woche, die man vorstreckt. Für die großen Ausgaben hat man eine Kreditkarte mit verlängertem Zahlungsziel (zum nächsten Monatsende, also Ausgaben im Mai werden Anfang Juli abgerechnet). Die kleineren Ausgaben laufen bar. Weiterhin kriegt man die Pauschalen erst mit der Reisekostenabrechnung ausgezahlt. Wenn man seine Reisekosten umgehend abrechnet, kann man bei diesem Modell seinen Kontostand aufhübschen. Die Reisekosten sind im Schnitt einen Monate früher auf dem Konto als die Abbuchung durch die Kreditkartenfirma erfolgt, so dass man im besten Fall 2000€ netto mehr zur Verfügung hat. In meinem Fall (günstige Hotels, Bahn statt Flugzeug) sind es ca.