Ein P&P Rollenspiel (Pen und Paper) funktioniert wie folgt. Man hat einen Spielleiter, der das Szenario beschreibt. Die restlichen Spieler haben Charaktere, die sich in diesem Szenario bewegen. Durch Interaktion mit dem Spielleiter (Meister) erhalten die Spieler Informationen und können agieren. Falls ein Spieler in eine Situation kommt (z.B. Sprung über 5m breite Schlucht), wo der Erfolg der Aktion nicht klar ist, entscheidet das Würfelglück und die Eigenschaften des Charakters.
Man sieht, welch zentrale Rolle die Charaktereigenschaften spielen. Das Grundprinzip: Umso besser die Eigenschaften, umso mehr Erfolg hat man. Unter schlechten Rollenspielern ist es Usus, Stunden in die Charaktererstellung zu investieren und dabei jede Regel zu seinem Vorteil auszunutzen.
Ein schönes Beispiel waren Trolle bei Shadowrun, einem Sci-Fi-Cyber-Punk Rollenspiels. Man fokussierte seine Punkte auf Stärke und Konstitution, sparte an der Intelligenz, investierte in Bio- und Cyberware und am Ende hatte man eine perfekte Kampfmaschine, die es mit einem Panzer aufnehmen konnte. Mein Troll ließ Handgranaten in der Hand explodieren. Er starb erst im Kampf mit einem Kampfhubschrauber, der mit Panzerabwehrraketen bestückt war.
Diese Form von Charakteroptimierung ist unter echten Rollenspielern verpönt. Ziel eines Rollenspiels ist es nicht, jedes Würfelduell für sich zu entscheiden, sondern einen spannenden Charakter zu spielen.
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