Geld zu verdienen beim Schlafen und beim Spazierengehen sind nur zwei Beispiele dafür, wie man für "unproduktive" Tätigkeiten bezahlt werden kann. Für den Berufsanfänger, der noch die eigene Karriere vor Augen hat und der ambitioniert Stunden scheffelt, sind dies keine erstrebenswerten Tätigkeiten. Das Ideal ist ein Job, in dem man aufgeht und bei dem die Stunden, wie im Fluge vergehen. Wo man Stunden scheffelt, weil es halt passiert. Wo man wichtig ist. Wo man Verantwortung trägt. Wo man "voran" kommt. Wo man unersetzbar ist und seine privaten Termine mit dem Job kollidieren. Wo man die Arbeit mit nach Hause nimmt. Wo die Urlaubsplanung schwer ist, weil man nicht abschätzen kann, wann/dass man im Sommer frei hat. Wo das Handy auch am Wochenden klingelt. Wo die Urlaubstage des Vorjahres am 31.3. verfallen, weil man den Urlaub nicht nehmen konnte. Kurz gesagt: Wo man auf dem besten Weg in Richtung Burn-Out ist.
Ich muss zugeben, ich musste lachen, als mein letzter Kunde auf einer internen Schulung die Burn-Out Ampel besprochen hat. Die Bank (und ihre Mitarbeiter) hatte ganz andere Probleme. Trotzdem ist es für die eigene Gesundheit wichtig, sich die Punkte einmal anzuschauen. Wenn ich mich anschaue, dann kann ich positiv sagen, dass ich bei wichtigen privaten Terminen darauf achte, diese wahrzunehmen. Ich bin pünktlich, um Spiele meines Fußballvereins zu gucken. Negativ fällt mir auf, dass ich schlechter schlafe (ich bin gerade wach).
Perspektivisch sehe ich mich auch nicht im Dauerstress. Ich möchte einen Job haben, der mir Spaß macht, passabel entlohnt wird, der aber nach Dienstende auch zu Ende ist, so daß ich Zeit für mein Privatleben habe. Ich möchte einen Job haben, bei dem ich nicht immer im Stress bin und auch mal Zeit für Müßiggang habe. Ich glaube, dass das eine sehr gesunde Haltung ist.
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