Die Führung meiner Firma zeichnet sich gegenwärtig daraus aus, regelmäßig die Sparmaßnahmen zu eskalieren. Heute kam der Aufruf, dass wir am Brückentag nach Himmelfahrt geschlossen Urlaub nehmen müssen. Inwiefern das Geld spart, weiß ich nicht einzuschätzen. Außerdem wurden alle nicht Kunden-bedingten Fernreisen gestrichen. Das betrifft insbesondere diejenigen Schulungen, die nach der ersten Streichrunde noch übrig blieben.
Mir wirken die Maßnahmen alle panisch und wenig zweckdienlich. Am besten wir schaffen jetzt noch den gratis Kaffee im Office ab. Ach, stimmt ja, ich bin nie im Office. An der Front leiste ich bereits meinen Beitrag.
Der Betriebsrat meines Kunden hat Ende letzten Jahres auch eine Liste mit Mitarbeiter-Sparvorschlägen. Da stand dann sowas Sinnvolles drin wie "beidseitig drucken" und "Energiesparlampen im ganzen Haus". Wenn man eine Bank mit Milliardenverlusten ist, bringen einen diese Vorschläge unheimlich weit.
Und damit sind wir im Kern des Problems: Mit Sparen verdient man erst einmal kein Geld. Ein Geschäftsmodell, das nicht trägt, kann man nicht durch Energiesparlampen korrigieren. Und eine Beratung, die ein extrem zyklisches Geschäft hat, muss eben damit leben, dass in Krisenzeiten das Geschäft runtergeht.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen