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Links: Vermögensberatung

Die Zeit hat in ihrer aktuellen Ausgabe zwei interessante Artikel zu Vermögensberatern. Einer ist ein Erfahrungsbericht von AWD. Ein anderer beschreibt, wie Vermögensberater arbeiten. Sehr interessant. Wer Lust hat, selbst brutal viel Geld zu verdienen, indem er als Vermögensberater seine Bekannten und Verwandten abklappert, kann sich hier, hier oder hier direkt bewerben.

Bewusst machen muss man sich, dass diese sensationellen obszönen Margen und Provisionen nicht nur bei Finanzberatern im Strukturvertrieb anfallen. Man könnte ja meinen, die verkloppen einem nur Mist... Es ist eben so, dass im Finanzgeschäft (Versicherungen, Altersvorsorge, ...) sehr viel Geld verdient wird. Auch die Bank, bei der man einen Fonds kauft, und der Makler, bei dem man eine Lebensversicherung abschließt, verdienen gut. Was sich jeder denken kann: Das Geld kommt natürlich aus dem Säckel des Kunden.

Die Qualität der Beratung des Verkaufgesprächs unterscheidet sich in meinen Augen nicht: Wo Provisionen im Spiel sind, kann von Beratung nicht die Rede sein. Immerhin hat die DVAG keine Zertifikate vertrieben, anders als viele Banken, die sich daran ein goldenes Näßchen verdient haben. Apropos: Die Prozesswelle rollt.

Wen das stört und wer auf Beratung verzichten kann, sollte sich an Direktbanken und Direktversicherer halten. Wer Beratung sucht, sollte explizit die Beratung bezahlen und die Produkte woanders kaufen. In jedem Fall sollte man sich Provisionen und Kickbacks offen legen lassen.

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Finanzblog des Jahres? Sicherlich.

Dieser Blog wird ab morgen für den Finanzblog des Jahres Finance Blog of the Year nominiert sein. Die Organisatoren von Smava, einer P2P-Bank, haben mir einen entsprechenden Kommentar an meinen SOA Post  angehängt . Wobei sie verwundert bemerkt haben, dass ich überhaupt keine Kontaktdaten auf der Seite habe... KURZER HINWEIS: Der Blog ist anonym, weil ich ungern beim Kunden oder von meinem Chef darauf angesprochen werden möchte. Ich verdiene kein Geld mit meinen zwölf Lesern am Tag und habe auch keine Werbung. Gehostet wird er in den USA (blogspot.com). Deswegen spare ich mir auch das Impressum. Damit wäre dann auch klar, dass ich nicht gewinnen will. ;)

Thomas Fischer bei der WestLB

2004 kam Thomas Fischer zur WestLB : Die WestLB stand damals vor einem Scherbenhaufen. Einerseits liefen die Landesgarantien auf EU-Weisung im nächsten Jahr aus. Andererseits hatte die Bank die Jahre zuvor durch riskante Investment Banking Geschäfte sehr hohe Verluste eingefahren. Trotzdem darf man die Situation der WestLB 2004 nicht mit ihrer Situation heute verwechseln. Bestimmte Geschäftsbereiche, z.B. Teile des Investment Bankings, galten im Landesbankensektor als attraktiv. Nicht umsonst waren die LBBW und Baden-Württemberg noch 2007 (vor der Finanzkrise) stark an einer Übernahme Fusion mit der WestLB interessiert. Thomas Fischer kam mit einem exzellenten Ruf von der Deutschen Bank. Dort saß er im Vorstand und war Hauptkonkurrent von Josef Ackermann um den Posten des Vorstandsvorsitzenden gewesen. Er war unterlegen und ging. Gehässig könnte man sagen zurecht; dazu später mehr.

Wette: Stephan Kohn passiert gar nichts

Stephan Kohn ist ein seit kurzem beurlaubter Beamter des Bundesinnenministeriums. Er hatte in einem internen Papier, die Corona Strategie der Regierung angezweifelt und hinterfragt. Seine Grundfrage war, ob die Maßnahmen, die wir gegen Corona ergreifen, nicht mehr Leben kosten als Corona selbst. Es braucht keine großen Modellannahmen, um zu diesem Schluss zu kommen. In den Medien wurde er schnurstracks in die rechte Ecke sortiert und als Verharmloser tituliert. Die direkte Reaktion des BMIs war, ihn freizustellen und mit rechtlichen Schritten zu drohen, d.h. der Entfernung aus dem Beamtenstatus. Und ich stelle mich jetzt mal hin und wette, Stephan Kohn passiert gar nichts. Meine Begründung ist ziemlich einfach. Gerichtsverfahren sind immer mit Risiko für beide Parteien versehen. Das Risiko für Stephan Kohn ist überschaubar, weil schon eingetreten. Das Risiko für das BMI und Herrn Seehofer hingegen ist so groß, dass ich überrascht wäre, wenn es überhaupt zu einer Verhandlung kommt