Direkt zum Hauptbereich

Fröhliches Insolvenzraten

Opel verbrennt täglich 5 Mio €, trotz des neuen Insignia und trotz der Abwrackprämie, die doch die Nachfrage nach Corsas etc. in die Höhe hat schnellen lassen. Die Übernahme durch Magna ist noch nicht abgeschlossen, weil GM eine Rückkaufoption haben möchte. Bei GM haben sie über die Zukunft nachgedacht und festgestellt, dass es schwer ist, Skalenvorteile im Automobilbau zu realisieren, wenn man keine Autos in Europa verkauft... Mal sehen, wie lange die deutsche Staatsknete reicht, bis es zur Marktbereinigung kommt.

Bei Quelle geht es auch heute drunter und drüber. Horst Seehofer versucht weiterhin den Versandhandel zu retten; der Massekredit soll es richten. Für jemanden in seiner Lage ist das auch verständlich. Als Politiker hat er ohnehin viel zu tun. Dazu seine familiären Verpflichtungen. Wo soll er die Zeit hernehmen, normal einzukaufen? Mit dem Internet mag er nicht, so dass auf den guten alten Katalog angewiesen ist. Mein Tip: Das ausländische hamburgerische Familienunternehmen Otto vertreibt ebenfalls per Katalog.

Während die Politik jetzt noch fleißig versucht, das Unvermeidbare zu verhindern, frage ich mich, wen es als nächsten und als übernächsten trifft. Porsche ist im Rennen dank kreativer Optionsgeschäfte. LBOs sind immer für eine Insolvenz gut. TUI gilt schon länger als Problemkandidat. Spannend wird es, wenn es mal ein Unternehmen trifft, mit dem man nicht gerechnet hat. Ideen?

Kommentare

  1. Mich würde mal interessieren, wofür die Opelaner eigentlich so viel Geld verbrennen. Zuwenig Auslastung und zuviele Löhne für unterbeschäftigte Mitarbeiter? Oder wohin geht der ganze Cash?

    AntwortenLöschen
  2. Die böse GM Europa Zentrale in Zürich wird es nicht mehr sein...

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Finanzblog des Jahres? Sicherlich.

Dieser Blog wird ab morgen für den Finanzblog des Jahres Finance Blog of the Year nominiert sein. Die Organisatoren von Smava, einer P2P-Bank, haben mir einen entsprechenden Kommentar an meinen SOA Post  angehängt . Wobei sie verwundert bemerkt haben, dass ich überhaupt keine Kontaktdaten auf der Seite habe... KURZER HINWEIS: Der Blog ist anonym, weil ich ungern beim Kunden oder von meinem Chef darauf angesprochen werden möchte. Ich verdiene kein Geld mit meinen zwölf Lesern am Tag und habe auch keine Werbung. Gehostet wird er in den USA (blogspot.com). Deswegen spare ich mir auch das Impressum. Damit wäre dann auch klar, dass ich nicht gewinnen will. ;)

Thomas Fischer bei der WestLB

2004 kam Thomas Fischer zur WestLB : Die WestLB stand damals vor einem Scherbenhaufen. Einerseits liefen die Landesgarantien auf EU-Weisung im nächsten Jahr aus. Andererseits hatte die Bank die Jahre zuvor durch riskante Investment Banking Geschäfte sehr hohe Verluste eingefahren. Trotzdem darf man die Situation der WestLB 2004 nicht mit ihrer Situation heute verwechseln. Bestimmte Geschäftsbereiche, z.B. Teile des Investment Bankings, galten im Landesbankensektor als attraktiv. Nicht umsonst waren die LBBW und Baden-Württemberg noch 2007 (vor der Finanzkrise) stark an einer Übernahme Fusion mit der WestLB interessiert. Thomas Fischer kam mit einem exzellenten Ruf von der Deutschen Bank. Dort saß er im Vorstand und war Hauptkonkurrent von Josef Ackermann um den Posten des Vorstandsvorsitzenden gewesen. Er war unterlegen und ging. Gehässig könnte man sagen zurecht; dazu später mehr.

Wette: Stephan Kohn passiert gar nichts

Stephan Kohn ist ein seit kurzem beurlaubter Beamter des Bundesinnenministeriums. Er hatte in einem internen Papier, die Corona Strategie der Regierung angezweifelt und hinterfragt. Seine Grundfrage war, ob die Maßnahmen, die wir gegen Corona ergreifen, nicht mehr Leben kosten als Corona selbst. Es braucht keine großen Modellannahmen, um zu diesem Schluss zu kommen. In den Medien wurde er schnurstracks in die rechte Ecke sortiert und als Verharmloser tituliert. Die direkte Reaktion des BMIs war, ihn freizustellen und mit rechtlichen Schritten zu drohen, d.h. der Entfernung aus dem Beamtenstatus. Und ich stelle mich jetzt mal hin und wette, Stephan Kohn passiert gar nichts. Meine Begründung ist ziemlich einfach. Gerichtsverfahren sind immer mit Risiko für beide Parteien versehen. Das Risiko für Stephan Kohn ist überschaubar, weil schon eingetreten. Das Risiko für das BMI und Herrn Seehofer hingegen ist so groß, dass ich überrascht wäre, wenn es überhaupt zu einer Verhandlung kommt