Dieser Tage hat die Koalition das Wachstumsbeschleunigungsgesetz verabschiedet. Ob man per Gesetz verordnen kann, dass sich das Wachstum beschleunigt, wage ich mal zu bezweifeln. Ein Teil des Gesetzes ist die Reduktion des Mehrwertsteuersatzes für Hotelübernachtungen, ein krasses Beispiel für Klientelpolitik der FDP. Schön wie sich ein CDUler über diesen ordnungspolitischen Schwachsinn aufregen kann.
Geschäftsreisende wie ich, die vier bis fünf Tage die Woche beim Kunden sind, repräsentieren eine wichtige Gruppe der deutschen Hotelkunden. Die drei Wochen Jahresurlaub auf Rügen für die Familie (20 Übernachtungen), mache ich momentan in fünf Wochen. Wenn ich unterstelle, dass ich 200 Tage beim Kunden bin, davon 3/4 der Zeit auch vor Ort übernachte, komme ich auf 150 Übernachtungen pro Jahr. Insgesamt führen Geschäftsreisen zu 63 Mrd Euro Umsatz in Deutschland. Leider finde ich nicht, wie viel davon aus Hotels entfällt und wie das Verhältnis zu Privatreisen aussieht.
Das Senken der Mehrwertsteuer würde für meine Firma jetzt bedeuten, höhere Kosten zu haben. Wie kommt? Weil die meisten Firmen netto Preise zahlen. Sie können nämlich einen Vorsteuerabzug vornehmen. Statt der 119€ pro Nacht zahlt meine Firma effektiv 100€. Wenn im nächsten Jahr die Mehrwertsteuersenkung kommt, wären es 107€, wenn die Hotels die Preise nicht erhöhen. Keine Änderung. Da ich aber davon ausgehe, dass die Hotels weiterhin 119€ verlangen werden, um (so heißt es) Renovierungen vorzunehmen, kostet meine Firma die Übernachtung zukünftig 111€, eine Erhöhung um mehr als 10%.
Der Witz an der Sache ist, dass ich (so wie die meisten Geschäftsreisenden) durch meine Reisen was für die Wirtschaft tue. Ich verdiene Geld für meine Firma und erbringe eine (hoffentlich nützliche) Dienstleistung für den Kunden. Eine Urlaubsreise tut das nicht. Schön dass die Unternehmer-freundliche FDP sich so für das Wohl der Wirtschaft engagiert.
Kleine Randnotiz: Banken können die Umsatzsteuer nicht abziehen. Während meine Firma selbst wieder Rechnungen samt Mehrwertsteuer stellt (und somit die Hotelmehrwertsteuer plus erbrachten Mehrwert weiterreicht), hat eine Bank kaum Geschäft, für das sie Mehrwertsteuer erhält. Bei einem Kunden hatte das mal den Nebeneffekt, dass die Kalkulation um 17% daneben lag. Der englische Projektleiter hatte einfach mit dem Tagessatz im Angebot kalkuliert. Wie im deutschen Geschäftsalltag üblich, war das Angebot netto. Bei der Rechnung kam natürlich noch die Mehrwertsteuer rauf.
Geschäftsreisende wie ich, die vier bis fünf Tage die Woche beim Kunden sind, repräsentieren eine wichtige Gruppe der deutschen Hotelkunden. Die drei Wochen Jahresurlaub auf Rügen für die Familie (20 Übernachtungen), mache ich momentan in fünf Wochen. Wenn ich unterstelle, dass ich 200 Tage beim Kunden bin, davon 3/4 der Zeit auch vor Ort übernachte, komme ich auf 150 Übernachtungen pro Jahr. Insgesamt führen Geschäftsreisen zu 63 Mrd Euro Umsatz in Deutschland. Leider finde ich nicht, wie viel davon aus Hotels entfällt und wie das Verhältnis zu Privatreisen aussieht.
Das Senken der Mehrwertsteuer würde für meine Firma jetzt bedeuten, höhere Kosten zu haben. Wie kommt? Weil die meisten Firmen netto Preise zahlen. Sie können nämlich einen Vorsteuerabzug vornehmen. Statt der 119€ pro Nacht zahlt meine Firma effektiv 100€. Wenn im nächsten Jahr die Mehrwertsteuersenkung kommt, wären es 107€, wenn die Hotels die Preise nicht erhöhen. Keine Änderung. Da ich aber davon ausgehe, dass die Hotels weiterhin 119€ verlangen werden, um (so heißt es) Renovierungen vorzunehmen, kostet meine Firma die Übernachtung zukünftig 111€, eine Erhöhung um mehr als 10%.
Der Witz an der Sache ist, dass ich (so wie die meisten Geschäftsreisenden) durch meine Reisen was für die Wirtschaft tue. Ich verdiene Geld für meine Firma und erbringe eine (hoffentlich nützliche) Dienstleistung für den Kunden. Eine Urlaubsreise tut das nicht. Schön dass die Unternehmer-freundliche FDP sich so für das Wohl der Wirtschaft engagiert.
Kleine Randnotiz: Banken können die Umsatzsteuer nicht abziehen. Während meine Firma selbst wieder Rechnungen samt Mehrwertsteuer stellt (und somit die Hotelmehrwertsteuer plus erbrachten Mehrwert weiterreicht), hat eine Bank kaum Geschäft, für das sie Mehrwertsteuer erhält. Bei einem Kunden hatte das mal den Nebeneffekt, dass die Kalkulation um 17% daneben lag. Der englische Projektleiter hatte einfach mit dem Tagessatz im Angebot kalkuliert. Wie im deutschen Geschäftsalltag üblich, war das Angebot netto. Bei der Rechnung kam natürlich noch die Mehrwertsteuer rauf.
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