Vor einer Woche hatte die Zeit einen Bericht über die Nestbeschmutzer des Schweizer Bankgeheimnis. Es wurden vier Fälle beschrieben, in denen Bankmitarbeiter Daten an die ausländischen Behörden weitergereicht haben. In zwei Fällen (50%) handelte es sich bei den Whistleblowern um Informatiker.
Als Informatiker interpretiere ich diese Information erst mal als positiv für mich und meine Berufsgruppe. Ich fand die Menschen, mit denen ich studiert habe, durch die Bank nett. Man hat sich geholfen. Geschichten, wo man andere sabotiert, um selber besser dazustehen, gab es nicht. Unter Juristen soll es ja vorkommen, dass man die entscheidende Quelle in der Bib wegräumt, nur damit kein anderer sie nutzen kann...
Unter Informatikern gibt es auch nen verdammt großen Haufen Spinner Idealisten, wie man an der Open Source Bewegung sieht. Man stelle sich mal den Pharmazeuten vor, der vorschlägt, auf Patente (und Geld) zu verzichten und in seiner Freizeit für lau Medikamente entwickelt. Unser Idealismus ist auch für manchen Kreuzzug gut. Mich würde mal interessieren, wie viele Nicht-Informatiker mit Netzneutralität was anfangen können.
Leider kommt eine Bank nicht umhin, Informatiker zu beschäftigen und ihnen Zugang zu höchst kritischen Geschäftsinformationen zu gewähren. Das liegt in der Natur der Sache. Eine Bank ist effektiv nichts anderes als ein großes Computersystem, wo die wesentlichen Geschäftsprozesse in Software stattfinden. Software braucht Daten. Und wenn der Fachbereich anruft, um sich zu beschweren, weil für Kunde X die Auslastung der Kreditlinie falsch angezeigt wird, kommt der IT'ler nicht umhin, sich Kunde X im System anzuschauen.
Ein Bekannter von mir war bei einer großen deutschen Versicherung. Er hat dort das Provisionssystem implementiert. Er fand es "lustig", wer wann warum Geld kriegt. Er wusste auch, dass er neben dem Vorstand die einzige Person im Unternehmen war, die die Gesamtheit der Regeln und Zahlungen kannte. In meinem Fall ist es so, dass ich (Externer) schon zuhauf Risiko-Kennzahlen von unterschiedlichen Banken gesehen habe. Nicht nur Testdaten, sondern aktuelle Abzüge. Und nicht nur Testsysteme, auch Produktion.
Die Wertschätzung für Informatiker in den meisten Banken ist ihrer geballten Informationsmacht nicht angepasst. Der Informatiker ist Dienstleister, nicht mehr. Es geht gar nicht so sehr ums Geld (s.o.: viele Informatiker sind Idealisten), sondern um Respekt und Ansehen.
In Summe hat man also einen Personenkreis, der a) eventuell noch über einen gewissen Gerechtigkeitssinn verfügt, b) die Möglichkeit hat und c) im Zweifelsfall sich auch noch verletzt fühlt. Ich würde mal sagen, meine Berufsgruppe kann als operationelles Risiko durchgehen. Welche Summen die Deutsche Bank wohl für uns abstellt?
Als Informatiker interpretiere ich diese Information erst mal als positiv für mich und meine Berufsgruppe. Ich fand die Menschen, mit denen ich studiert habe, durch die Bank nett. Man hat sich geholfen. Geschichten, wo man andere sabotiert, um selber besser dazustehen, gab es nicht. Unter Juristen soll es ja vorkommen, dass man die entscheidende Quelle in der Bib wegräumt, nur damit kein anderer sie nutzen kann...
Unter Informatikern gibt es auch nen verdammt großen Haufen Spinner Idealisten, wie man an der Open Source Bewegung sieht. Man stelle sich mal den Pharmazeuten vor, der vorschlägt, auf Patente (und Geld) zu verzichten und in seiner Freizeit für lau Medikamente entwickelt. Unser Idealismus ist auch für manchen Kreuzzug gut. Mich würde mal interessieren, wie viele Nicht-Informatiker mit Netzneutralität was anfangen können.
Leider kommt eine Bank nicht umhin, Informatiker zu beschäftigen und ihnen Zugang zu höchst kritischen Geschäftsinformationen zu gewähren. Das liegt in der Natur der Sache. Eine Bank ist effektiv nichts anderes als ein großes Computersystem, wo die wesentlichen Geschäftsprozesse in Software stattfinden. Software braucht Daten. Und wenn der Fachbereich anruft, um sich zu beschweren, weil für Kunde X die Auslastung der Kreditlinie falsch angezeigt wird, kommt der IT'ler nicht umhin, sich Kunde X im System anzuschauen.
Ein Bekannter von mir war bei einer großen deutschen Versicherung. Er hat dort das Provisionssystem implementiert. Er fand es "lustig", wer wann warum Geld kriegt. Er wusste auch, dass er neben dem Vorstand die einzige Person im Unternehmen war, die die Gesamtheit der Regeln und Zahlungen kannte. In meinem Fall ist es so, dass ich (Externer) schon zuhauf Risiko-Kennzahlen von unterschiedlichen Banken gesehen habe. Nicht nur Testdaten, sondern aktuelle Abzüge. Und nicht nur Testsysteme, auch Produktion.
Die Wertschätzung für Informatiker in den meisten Banken ist ihrer geballten Informationsmacht nicht angepasst. Der Informatiker ist Dienstleister, nicht mehr. Es geht gar nicht so sehr ums Geld (s.o.: viele Informatiker sind Idealisten), sondern um Respekt und Ansehen.
In Summe hat man also einen Personenkreis, der a) eventuell noch über einen gewissen Gerechtigkeitssinn verfügt, b) die Möglichkeit hat und c) im Zweifelsfall sich auch noch verletzt fühlt. Ich würde mal sagen, meine Berufsgruppe kann als operationelles Risiko durchgehen. Welche Summen die Deutsche Bank wohl für uns abstellt?
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