Nachdem man mir den Fehdehandschuh als "Finanz-Blog" zugeworfen hat (bin ich Quotenblog, um die hunderter Marke zu knacken?), will ich mich heute auch mal an das Griechenland-Thema wagen...
Wenn man Griechenlands Schulden betrachtet (in BIP: 112,6% Gesamtschulden bis 2009), man einen relativ hohen Zinssatz von 6% unterstellt, kommt man zu einem Zins-bedingten Haushaltsloch von 6,75% BIP. Das macht also 6,75% BIP, die Griechenland mit einer Insolvenz spart.
Leider: Wenn man das aktuelle Haushaltsloch (12,5% BIP) zu Grunde legt und die Zinsersparnis abzieht (6,75% BIP), bleibt ein Haushaltsloch von 5,75% BIP. Das ist viel. Und es kann nach einer Insolvenz nicht mehr einfach mit Schulden finanziert werden. Ein Bankrott führt, wie wikipedia das nennt, zu einem massiven "Image- und Vertrauensverlust" für den Schuldnerstaat. S.h.: Die Geldgeber sind wegen der Verluste angepisst und geben bis auf Weiteres kein neues Geld. De facto müsste Griechenland sehr kurzfristig ein Haushaltsloch von 5,75% schließen. Die harten Einschnitte der EU nehmen sich da mit 4% BIP noch vergleichsweise freundlich aus.
Dabei habe ich die Zinsersparnis im Insolvenzfall sogar optimistisch kalkuliert:
Wenn man Griechenlands Schulden betrachtet (in BIP: 112,6% Gesamtschulden bis 2009), man einen relativ hohen Zinssatz von 6% unterstellt, kommt man zu einem Zins-bedingten Haushaltsloch von 6,75% BIP. Das macht also 6,75% BIP, die Griechenland mit einer Insolvenz spart.
Leider: Wenn man das aktuelle Haushaltsloch (12,5% BIP) zu Grunde legt und die Zinsersparnis abzieht (6,75% BIP), bleibt ein Haushaltsloch von 5,75% BIP. Das ist viel. Und es kann nach einer Insolvenz nicht mehr einfach mit Schulden finanziert werden. Ein Bankrott führt, wie wikipedia das nennt, zu einem massiven "Image- und Vertrauensverlust" für den Schuldnerstaat. S.h.: Die Geldgeber sind wegen der Verluste angepisst und geben bis auf Weiteres kein neues Geld. De facto müsste Griechenland sehr kurzfristig ein Haushaltsloch von 5,75% schließen. Die harten Einschnitte der EU nehmen sich da mit 4% BIP noch vergleichsweise freundlich aus.
Dabei habe ich die Zinsersparnis im Insolvenzfall sogar optimistisch kalkuliert:
- Griechenland muss mir hohen Strafen aus dem Euro-Stabilitätspakt rechnen.
- Auch der Status als Netto-Nehmerland dürfte in Gefahr sein. 2005 erhielt Griechenland immerhin knapp 2% BNP als Transfers von der EU. Die Transfers könnten z.B. für Rückzahlung der geprellten Versicherungen umgewidmet werden.
- Die meisten Staaten bemühen sich nach der Insolvenz um eine Einigung mit den Gläubigern, um wieder an den Kapitalmarkt zu können. Argentinien bot seinen Gläubigern z.B. eine Rückzahlung von 20-30% des Nennwerts an, den IWF entschädigte es sogar voll. Und Deutschland zahlt immer noch für den ersten Weltkrieg. Die griechischen Alt-Schulden sind nach einer Insolvenz folglich nicht (vollständig) weg.
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