Beim Bankhaus Rott findet sich ein sehr lesenswerter Post, zum vermeintlich ruinösen Wettbewerb der Banken im Privatkundengeschäft. Die FTD zitiert hierzu einen Commerzbank Vorstand mit der Aussage "Wenn es jemals goldene Zeiten im Privatkundengeschäft gegeben hat, dann sind sie vorbei."
Bankhaus Rott legt schön dar, wie groß die Margen im Privatkundengeschäft eigentlich sind, sprich die Abstände zwischen Haben- und Sollzinsen sowie die sonstigen Gebühren. Selbst bei einer günstigen Direktbank wie der DKB liegen zwischen Guthabenzins (1,65% ab 15.4.) und Dispozins (7,9%) mehr als sechs Prozentpunkte. Das sollte eigentlich mehr als genug Ertragspotential für die Banken bieten.
Tut es aber nicht. Weil eben die Verluste der Bankenkrise auf den Büchern lasten. Und die müssen verdaut werden. Die DKB z.B. gehört zur glorreichen Bayrischen Landesbank, die in Kärnten Führerscheine subventioniert.
Zusätzlich war das Geschäftsmodell und damit die Kostenstruktur der deutschen Banken nicht auf renditeschwache Produkte wie Girokonten ausgerichtet. Das kostenlose Girokonto mit attraktiven Konditionen, wie es z.B. die Commerzbank im letzten Jahr vermarktete, diente primär der Kundengewinnung (und sekundär der Liquiditätssicherung). Ziel war es, den neu gewonnenen Kunden renditestarke "Produkte" wie Fonds, Zertifikate oder Ratenkredite anzudienen statt des langweiligen Tages- und Festgeldkontos.
Wohin das führen kann, sieht man in den USA. Kreditkarten kriegte man hinterher geschmissen. Die Überziehungszinsen bei Kreditkarten in den USA hingegen waren sittenwidrig hoch. Und stellten deshalb ein gutes Geschäft für die Banken dar (38 Mrd $). Der Staat als Vertreter der Verbraucher sollte dagegen vorgehen. Der Staat als Hauptaktionär der großen Banken hingegen würde dadurch die Ertragskraft seiner Banken gefährden. Das Ergebnis ist ein halbgarer Kompromiss.
Wer meint, in Deutschland sei sowas undenkbar, schaue sich die Zertifikate-Euphorie an. Deutschland war auf Grund einer im internationalen Vergleich sehr liberalen Regulierung Hauptmarkt* für diese Produkte. Dann kam Lehman und man hätte seitens der Regierung diesen Müllmarkt schließen können bzw. müssen. Passiert ist nichts. Schließlich "wäre [es] ein Bruch mit marktwirtschaftlichen Grundsätzen und ein Sargnagel für den Finanzstandort Deutschland." S.h.: Die Banken verdienen zu gut daran. Und die dummen Kunde kaufen fröhlich weiter.
*Ich habe jetzt eine halbe Stunde gegooglet und keine Quelle gefunden, weil google voll mit Spam ist. Bing auch.
Bankhaus Rott legt schön dar, wie groß die Margen im Privatkundengeschäft eigentlich sind, sprich die Abstände zwischen Haben- und Sollzinsen sowie die sonstigen Gebühren. Selbst bei einer günstigen Direktbank wie der DKB liegen zwischen Guthabenzins (1,65% ab 15.4.) und Dispozins (7,9%) mehr als sechs Prozentpunkte. Das sollte eigentlich mehr als genug Ertragspotential für die Banken bieten.
Tut es aber nicht. Weil eben die Verluste der Bankenkrise auf den Büchern lasten. Und die müssen verdaut werden. Die DKB z.B. gehört zur glorreichen Bayrischen Landesbank, die in Kärnten Führerscheine subventioniert.
Zusätzlich war das Geschäftsmodell und damit die Kostenstruktur der deutschen Banken nicht auf renditeschwache Produkte wie Girokonten ausgerichtet. Das kostenlose Girokonto mit attraktiven Konditionen, wie es z.B. die Commerzbank im letzten Jahr vermarktete, diente primär der Kundengewinnung (und sekundär der Liquiditätssicherung). Ziel war es, den neu gewonnenen Kunden renditestarke "Produkte" wie Fonds, Zertifikate oder Ratenkredite anzudienen statt des langweiligen Tages- und Festgeldkontos.
Wohin das führen kann, sieht man in den USA. Kreditkarten kriegte man hinterher geschmissen. Die Überziehungszinsen bei Kreditkarten in den USA hingegen waren sittenwidrig hoch. Und stellten deshalb ein gutes Geschäft für die Banken dar (38 Mrd $). Der Staat als Vertreter der Verbraucher sollte dagegen vorgehen. Der Staat als Hauptaktionär der großen Banken hingegen würde dadurch die Ertragskraft seiner Banken gefährden. Das Ergebnis ist ein halbgarer Kompromiss.
Wer meint, in Deutschland sei sowas undenkbar, schaue sich die Zertifikate-Euphorie an. Deutschland war auf Grund einer im internationalen Vergleich sehr liberalen Regulierung Hauptmarkt* für diese Produkte. Dann kam Lehman und man hätte seitens der Regierung diesen Müllmarkt schließen können bzw. müssen. Passiert ist nichts. Schließlich "wäre [es] ein Bruch mit marktwirtschaftlichen Grundsätzen und ein Sargnagel für den Finanzstandort Deutschland." S.h.: Die Banken verdienen zu gut daran. Und die dummen Kunde kaufen fröhlich weiter.
*Ich habe jetzt eine halbe Stunde gegooglet und keine Quelle gefunden, weil google voll mit Spam ist. Bing auch.
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