A ist immer im Unternehmen unterwegs: Meetings, Meetings, Meetings. Für viele Fragen gilt A als kompetenter Ansprechpartner. A lebt geradezu auf in Meetings. Er diskutiert mit, hält sich nicht zurück und bringt neue Ideen ein.
Das Tagesgeschäfts leidet unter A's häufiger Abwesenheit. Man erreicht ihn schwerlich. Seine laufenden Aufgaben erledigt A auch nicht fristgerecht. Stattdessen sitzt er im Jour Fixe der Nachbarabteilung und diskutiert über den neuen Briefkopf.
Neben dem Tagesgeschäft leiden auch einige Kollegen unter A. Während A's Diskutierfreude beim ersten Meeting als positive Eigenschaft wahrgenommen wird, ändert sich die Wahrnehmung schnell. A beansprucht überproportionale Redezeit für sich. Wenn A dabei ist, können Tagesordnungspunkte, die nur kurz berichtet werden sollen, zu Diskussion von mehr als dreißig Minuten ausarten. Und während A's Wille noch einmal eine Sache von Anfang an aufzurollen als innovativ betrachtet werden kann, sehen viele Kollegen dies eher als Zeichen mangelnder Vorbereitung an... A leidet unter Meeting-Manie.
Meeting-Manie äußert sich in verschiedenen Verhaltensweisen, die am obigen Beispiel deutlich werden:
Das Tagesgeschäfts leidet unter A's häufiger Abwesenheit. Man erreicht ihn schwerlich. Seine laufenden Aufgaben erledigt A auch nicht fristgerecht. Stattdessen sitzt er im Jour Fixe der Nachbarabteilung und diskutiert über den neuen Briefkopf.
Neben dem Tagesgeschäft leiden auch einige Kollegen unter A. Während A's Diskutierfreude beim ersten Meeting als positive Eigenschaft wahrgenommen wird, ändert sich die Wahrnehmung schnell. A beansprucht überproportionale Redezeit für sich. Wenn A dabei ist, können Tagesordnungspunkte, die nur kurz berichtet werden sollen, zu Diskussion von mehr als dreißig Minuten ausarten. Und während A's Wille noch einmal eine Sache von Anfang an aufzurollen als innovativ betrachtet werden kann, sehen viele Kollegen dies eher als Zeichen mangelnder Vorbereitung an... A leidet unter Meeting-Manie.
Meeting-Manie äußert sich in verschiedenen Verhaltensweisen, die am obigen Beispiel deutlich werden:
- A besucht sehr viele Meetings.
- Das Tagesgeschäft leidet unter A's Meetings.
- Für A sind Meetings die eigentliche Arbeit.
- In Meetings beansprucht A einen großen Redeanteil für sich und hält sich nicht an die Tagesordnung.
Punkt 1 und 2 ähneln einer Meeting-Dependenz. Punkt 3 und 4 hingegen grenzen die Meeting-Manie klar von der Meeting-Dependenz ab. Noch deutlicher wird dies, wenn man die zugrunde liegende Motivation betrachtet. Für A ist das Verhalten eine sehr erfolgreiche Karrierestrategie:
- Stärken ausspielen: Meetings sind eine besondere soziale Situation. Vielen machen sie keinen Spaß (s. Post Meeting-Klaustrophobie), andere haben Bühnenangst oder sind einfach nur froh, dabei zu sein (s. Post Meeting-Dependenz). Mit geschicktem Auftreten, schneller Auffassungsgabe und einer Prise Schlagfertigkeit ist es nicht schwer, ein Meeting an sich zu reißen und eine Führungsrolle einzunehmen.
- Weniger Tagesgeschäft: Umso mehr Meetings man besucht, umso weniger Zeit muss man für das Tagesgeschäft aufwenden. Meetings sind schließlich legitime Arbeit, die insbesondere von den Führungskräften wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Über die Zeit lernen Kollegen und direkter Vorgesetzter, das langweilige Tagesgeschäft entsprechend zu priorisieren, sprich es von einem Meeting-Maniker fernzuhalten.
- Kurzer Prozess vs Never Ending Story: Meetings sind nach ein bis zwei Stunden zu Ende und man kann schnell ein gutes Resultat für sich erreichen. Es gibt keine Nachforderungen und keine offenen Fragen. Tagesgeschäft kann sich ziehen. Als IT'ler muss man häufig noch Projekte betreuen, die man vor Monaten bzw. Jahren abgeschlossen hat. Der lange Nachlauf ist ein Risiko, weil immer ein Problem (= Minuspunkt) hochkommen kann.
- Wertschätzung der Kollegen: Einen Meeting-Klaustrophob wie mich mag das Ausdehnen von Meetings nerven. Dem Meeting-Dependenten hingegen ist es eine Freude. Auch Kollegen, die nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen wissen, geht es ähnlich.
- Networking: Ein guter Meeting-Maniker besucht viele Meetings aus unterschiedlichen Bereichen der Organisation. Er ist deshalb im Unternehmen gut vernetzt.
- Sichtbarkeit nach oben: In den meisten Firmen hat der Chef dank Matrixorganisation und eigenen Hierarchiezwängen wenig Kontakt mit der täglichen Arbeit seiner Mitarbeiter. Mein Chef kann z.B. nur den Kunden um Auskunft bitten. Ein Ort, wo man dem Chef und anderen Häuptlingen über den Weg läuft, sind Meetings. In Meetings aufzufallen, bedeutet folglich den Chefs aufzufallen.
- Weggelobt werden: Irgendwann kann auch dem eigenen Chef auffallen, dass der Meeting-Maniker viel heiße Luft produziert und wenig wegschafft. Den anderen Chefs fällt das aber nicht auf, denn sie erleben den Meeting-Maniker immer nur in seiner Spezialdisziplin. Wenn dem Chef sich die Chance bietet, den Mitarbeiter weiterzuvermitteln, wird er sich nicht dagegen sträuben, sondern die Veränderung positiv unterstützen.
Für all diejenigen, die unter Meeting-Manikern leiden, sei gesagt, dass es sehr wenige Möglichkeiten gibt, das Verhalten abzustellen. Es ist erfolgreich und wird in der Organisation positiv verstärkt. Am einfachsten ist es, den Meeting-Maniker nicht einzuladen. Das geht natürlich nur bei Themen, die den Meeting-Maniker nicht direkt betreffen. Im Meeting selbst hilft nur eine aktive Gesprächsführung und eine feste Tagesordnung. Immerhin können Meeting-Maniker nützliche Diskussionspartner sein. Wenn man wirklich diskutieren will.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen